Besichtigung Neubau Dreifachsporthalle Kantonsschule Wettingen
Mit der Gründung des Klosters Maris Stella (Meerstern) durch die Zisterziensermönche des Klosters Salem im Jahre 1227 beginnt die Geschichte der heutigen Kantonsschule Wettingen. Das Kloster ist ein heute ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung.
Beim Bau der neuen Dreifachsporthalle wurde aus Respekt vor der mittelalterlichen Klostervedutte und unter Einbezug der denkmalpflegerischen Vorgaben die neue Halle analog den bestehenden Hallen komplett unterirdisch organisiert. Nur Dank einer präzisen Ritzung im Terrain ist die Halle von den Sportfeldern aus überhaupt erfahrbar. Die Halle ist entlang der neuen Erschliessungsachse organisiert und über eine Passarelle erreichbar. Der Eingang zur Sportanlage befindet sich direkt gegenüber dem Kloster an der steil abfallenden Kanzlerreinstrasse.
Dort haben wir uns auch an dem schönen, warmen Sommerabend versammelt. Nach einer wie gewohnt eloquenten und kenntnisreichen Begrüssung von Kuno Schumacher hat François Chapuis, Kantonsbaumeister und Leiter Immobilien Aargau, die politischen Hintergründe und Abläufe in der Entstehungsgeschichte der Bauten erläutert. Stellvertretend für das Projektteam hat danach Pat Tanner, Partner von :mlzd, die architektonischen und gestalterischen Überlegungen erklärt. Im Wettbewerb war die Erschliessungsachse noch mit einem Oblichtband und darüber liegenden Wasserbecken gedacht. Diese Ausformulierung musste dann jedoch im Projektverlauf aus Kostengründen dem nun gebauten Schnitt im Boden weichen. Die raffinierte Schnittlösung mit der Belichtung der Halle über die Erschliessungsachse ist jedoch geblieben und stellt auch im Endzustand das konzeptionelle Rückgrat der Sportanlage dar.
Zusätzlich wird diese Achse durch die prominente Kunst am Bau von Lang/Baumann aus Burgdorf gestärkt. Diese weckt Assoziationen an barocke Verteidigungsbauten, Bossenmauerwerk, moderne Betonbollwerke, Gletscherspalten etc., und macht so die Situation unter der Erde noch verstärkt erfahrbar.
Für die spannende Führung durch Pat Tanner und Alex Unsinn von :mlzd wurde unsere Gruppe aufgeteilt. Entlang der Erschliessungsfigur konnten wir die Sportanlage im Detail erfahren. Die fachkundigen Erläuterungen halfen mit, die spezifische Ausformulierung der Architektur zu verstehen. Der Rundgang fand in der auch von :mlzd erbauten Löwenscheune seinen Abschluss, wo uns vom Team der Mensa der Kanti Wettingen ein reicher und feiner Apéro serviert wurde.
Herzlichen Dank nochmals an alle Beteiligten für die Organisation und die Durchführung dieses hoch spannenden Anlasses!